Quadurlaub 2011
SN

QUADTOUR Sommer 2011

HERNE - MEMMINGEN - ALLGÄU - ÖSTERREICH

 

Ich bekam nach langem betteln Freitag den 19.8.2011 frei, weil ich laut
Wetter-online Samstagmorgen mit Regen zu tun gehabt hätte.

Also am Donnerstag halb zwei Feierabend, schnell nach Hause, geduscht,
fertig gepackte Tasche geschnappt und ab in die Garage.
Um 14.15 Uhr war ich auf der Reise nach Süden, musste aber meine Route
etwas anders legen, da mich sonst garantiert der Regen erwischt hätte.
Ich bin über Meinerzhagen, wo ich die erste Pause machte.


weiter über Siegen, Limburg an der Lahn ( der Ort, der später noch mal auftaucht).
Kurz vor Wiesbaden hab ich dann noch mal verschnauft, ist zwar nichts dolles zu sehen,
aber die Sonne schien und die Laune war gut.
Und Shaun das Schaf hatte seinen Platz an der Sonne ganz vorne.

 

Es ging weiter über Mainz, um kurz vor Oppenheim am Rhein die schöne Aussicht zu genießen.
Da muss man einfach stehen bleiben und trotz Zeitdruck ein Foto schießen.
Das waren auch die letzten Fotos der Hinfahrt, denn ab jetzt wurde es dunkel.

Kurz noch die dickeren Handschuhe angezogen, noch mal getankt und weiter gings
über Worms, um Mannheim herum durch Speyer runter nach Bruchsal.
In Illingen weit vor Stuttgart noch mal vollgetankt, um dann Richtung Ulm zu düsen.
In der Nähe von Ulm hab ich sie dann gesehen, riesen Gewitter mit riesen Blitzen
in Richtung Süden. Scheiss die Wand an, hab ich nur gedacht, genau in
diese Richtung musst du fahren.
Hab ich dann auch getan, aber ich müsste eigentlich noch mal tanken, denn wenn ich auf mein Tacho schaue,
hab ich schon 170 km mit der Tankfüllung zurückgelegt. Habe zwar durch den Rollentausch,
einen Verbrauch der zwei Liter unter den originalrollen liegt, aber bei der Kilometerzahl
kommt dann doch der Angstschweiß dazu. Noch 27 km bis zum Ziel, verdammt, 197 km mit einer Tankfüllung.
Es ist 1.30 Uhr in der Nacht, es kommt wahrscheinlich keine Tanke mehr, das Unwetter vor Augen.
Ich fuhr durch und hab es geschafft. um 1.50 Uhr war ich am Ziel auf unserem Dauercampingplatz
in Aitrach, 10km von Memmingen entfernt, sogar trocken.
Ihr habt ja wohl nicht gedacht, dass ich drei Wochen im Zelt verbringe. Neee, aus dem Alter bin ich raus.
Als ich am nächsten Tag zur Tanke bin, hab ich nur 16.49 Liter getankt. Ich hatte also noch Spielraum.

Und hier noch ein paar technische Daten von der Hinfahrt.

Wie gesagt, Tacho laut GPS abgeglichen bis auf 2 km/h
Strecke : 620 km
Durchschnittsgeschwindigkeit : 63,6 km/h
Vmax : 88,4
max. Umdrehungen : 7100
Verbrauch im Schnitt : 8.8 Liter

Soooo, weiter gehts.

Wie gesagt, hatte ich nicht vor, drei Wochen in einem Zelt zu verbringen.
Meine Familie war inzwischen auch schon dort, da sie mich durch die
kürzere Fahrzeit unterwegs überholt hat.
Wen es interessiert, unser Kinderfreundliche Platz im Allgäu mit täglicher
Animation im Sommer über 9 Wochen, dazu noch sehr günstig.
 

www.camping-iller.de

In der ersten Woche war eigentlich, wegen den sommerlichen Temperaturen
von 35 Grad und mehr, nicht ans fahren zu denken. Ich hasse dicke Schutzkleidung
und ich hasse diese Hitze.
 

Habe mich aber dann doch mal in kurzer Hose und T-Shirt nur mit Nierengurt
getraut, so zwei Stunden in der nahen Umgehung zu Cruisen.
Mal kurz nach Memmingen rein, bisschen durch die schöne Altstadt schlendern.
 

 

Als ich wieder "zuhause" ankam, hab ich erst mal gesehen, wie wunderschön
verbrannt meine Knie und Arme aussehen. Leck mich am A*** tut datt weh.
Das war überhaupt nicht zum Lachen.
 

Da sind wir lieber in den nächsten heißen Tagen mit dem Fahrrad durch die Wälder
und an der Iller entlang. Ja, richtig gehört, Fahrrad gefahren.
Quadtouren kommen noch früh genug, es soll ja kühler werden. Gott sei Dank.
 

Aber da gab es wenigstens unterwegs ein paar Tankstellen, wo man auch
mal ein Weizenbier bekam. Geht halt mit Quad nicht.
 

So, das Wetter wurde besser.
Besser heißt für mich, kühler. Endlich konnte man mal etwas
längere Touren machen. Ich mich also morgens auf den Hobel geschmissen
und bin Richtung Bodensee gefahren. Über Wangen i.A. Richtung Lindau am Bodensee.
Mann, hab ich gedacht, sch***e das wir keine Berge haben auf deutscher Seite,
um mal den Bodensee von oben zu knipsen.
Ich nach links geschaut und da war sie, die schöne Aussicht von einem
hohen Berg. Da muss ich rauf, hab ich mir gedacht und bin los.
Nach ein paar Kilometer kam die Österreichische Grenze und ich erst
mal rechts ran. Wie war das mit dem Pickerl, kann ich da einfach rüber
ohne ein Knöllchen zu kriegen?
Aber da einige Autos und Motorradfahrer aus Deutschland an mir vorbeigefahren sind,
hab ich mich auch entschlossen, in das Land der Mautabzocker zu fahren.
Ich meine auch gesehen zu haben, das es dieses Pickerl nur für die Autobahn
gibt und nicht für Landstraßen.
Also war ich schon auf dem Weg Richtung Bregenz, das erste was mir positiv aufgefallen war,
wow, hier kostet nen Liter Super nur 1,35 Euro, nicht schlecht. Schade nur, das
ich daran nicht gedacht hab und kurz vor Lindau vollgetankt habe.
Kurz hinter Lochau gings dann nach links hoch zum "Pfänder", mein Berg um
schöne Fotos zu machen.
Es war eine geile schmale Straße, schön kurvig mit Serpentinen, sieben
Kilometer lang. Wenn nicht die wahnsinnigen Autofahrer gewesen wären, die trotz
Tempolimit von 40 km/h die schmale Straße herunter gedonnert kamen, hätt es richtig Spaß
machen können, aber so hab ich mich zurückgehalten. Wollte nicht als Kühlerfigur enden.
Und dann war sie da, die Möglichkeit die ich gesucht habe.
Die kleine Insel, die man dort sieht, ist die Insel Lindau, am linken Ufer liegt Bregenz.
Guckst du.
 

 

 

 

 

 

 

 

So, der letzte Teil meiner Urlaubsreise ist angesagt.
Geplant war eine Fahrt zum Skywalk nach Scheidegg.
 

www.skywalk-allgaeu.de/

Man kommt sich vor, wie beim Dschungelcamp in Australien.
Holt mich hier raus, ich bin ein Star. Kennt ja jeder.

Aber der erste Defekt erwischte mich am Tag davor.
Ich wollte mein Quad starten, aber es tat sich nichts.
Kein elektrischer Start möglich. Häääääää wattn dattn.
Kein mucks.
Ich hatte sie per Seilzug anbekommen. War das erste mal, das ich das Ding benutzt habe.
Jau, Maschine lief, ich Gang eingelegt, Blöbs, Bienchen wieder aus.
Hääääää, wieder angeschmissen, Gang rein, wieder aus.
Grübel, Grübel. Linke Bremse gezogen, Hand ans Bremslicht, keine Funktion.
Aha, dachte ich, irgendetwas stimmt nicht.
Bis ich mal geschnallt habe, das der Bremslichtschalter
seinen Dienst aufgegeben hatte, verging ne halbe Stunde.
Ist ja klar, Schalter keine Funktion, kein starten möglich.
Wieder per Seilzug gestartet, rechte Bremse gezogen, Gang eingelegt, Biene blieb an.
Also, mit dem Auto nach Erkheim, dort war ein Can-Am Händler und dort um Hilfe gebeten.
Der hatte auch original denselben Schalter wie an der Blade, bloß für rechts.
Scheisse, dachte ich. Mir blieb ja nichts anderes übrig, als den mitzunehmen.
Hab dann das Innenleben des neuen in mein altes Schaltergehäuse eingebaut.
Angeschraubt, na bitte geht doch, Biene läuft wieder.
So, zurück zum Ausflug tags drauf nach Scheidegg.
Gigantische Aussicht, sowohl auf der Hinfahrt, als auch auf dem Rundgang in den Baumwipfeln.
Genug gelabert, ich lass Bilder sprechen.
 

 

 

 

 

Und damit ich auch mal im Bilde bin.
 

Der Bericht von meiner Rückfahrt, oder besser, die eine werden sollte.

 

Ich musste Dienstag den 6. August zurück, weil Mittwoch und Donnerstag Bundesweit Regen angesagt war.
Es sollte an dem Tag zwar auch Regen geben, aber erst nördlich von Köln, ca. 80 km von zuhause.
Der Wecker klingelte um 6 in der früh um in Ruhe zu Frühstücken, meine Sachen zu packen und
die Campingparzelle mitsamt Wohnwagen aufs allein sein vorzubereiten. Gesagt, getan.
Um 8 Uhr stand ich fertig angezogen, den Helm auf, bereit um nach Hause zu reiten.
Schlüssel rein und los gehts, ........ dachte ich zumindest.
Die Biene orgelte, aber sprang nicht an.
Wasn jetzt schon wieder, georgelt, georgelt, nichts. Sie springt nicht an.
Also, Klamotten wieder aus, Werkzeugtasche raus.
Wo anfangen ?    Kerze raus geschraubt, hmmmmm sieht eigentlich gut aus.
Bisschen nass vieleicht, abgesoffen ? Kann doch nicht sein, bin doch vorgestern noch gefahren.
Alles geputzt, wieder rein damit. Nichts tut sich, es orgelt aber sie will nicht.
Zündfunke hattse, ausprobiert. Eine Stunde geschraubt, geputzt, ohne Kerze georgelt, damit
sie sich freibläst. NICHTS, VERDAMMTE SCHEISSE.

Sorry

Ich meinen Händler angerufen, vielleicht hatta ne Idee.
Alle Leitungen sind im Moment belegt, sobald jemand frei ist ruft er zurück.
Ich meine Daten hinterlegt und gewartet. Nach 15 Minuten warten aufgegeben.
Naja, bin nicht im ADAC, aber man kann es ja mal versuchen.
Nettes Gespräch, kein Problem, man muss auch nicht Mitglied werden, wir melden uns, wir sind ja
die gelben Engel. Oha, hat sich dort was gebessert, seit ich vor 20 Jahren gekündigt habe ?
Falls niemand frei ist, leiten wir weiter zu einem ansässigen Unternehmen, der meldet sich dann.
1 Stunde vergeht, als das Handy klingelt. Mein Gott, endlich, dachte ich.
Jau, war dann ein Unternehmen aus Memmingen. ADAC hat keine Wagen frei, wenn wir nur eine Starthilfe geben
müssen, kostet das 150,- Euro. Wenn wir abschleppen müssen kommen noch 8,- Euro für das ADAC Gespräch dazu
plus Märchensteuer. Ich glaube, sie hat was von 189 Euro irgendwas geredet, als ich schon aufgelegt habe, ohne
mich zu verabschieden. Ham die se noch alle. Mein Hals wurde immer dicker. Es war 10.40 Uhr, ich wollte schon fast drei
Stunden unterwegs sein. So ein Mist, verdammt.
Da fiel mir ein, ... du hast doch HUK Schadenservice Plus mit Schutzbrief.
Und ich dachte immer, das wär nur was, wenn man nen Unfall hat. Neeee, auch bei Panne !
Na supi, ich direkt die Nummer gewählt und wieder ein nettes Gespräch gehabt.
Diesmal erfolgreicher als zuvor.
Kein Problem, innerhalb von 25-30 Minuten meldet sich jemand bei ihnen, der weiterhelfen kann.
Wenn nicht, gibt es Leihwagen bis zu 7 Tagen, Hotel, Rücktransport, alles für noppes.
Tatsächlich rief nach 20 Minuten ein Unternehmen an und war schwuppdiwupp unterwegs.

Hoffnung in Sicht.

Er war da, kurz erklärt, was los ist. Nach kurzem Check waren wir uns einig, dass kein Sprit ankommt.
Kein Problem, das dingen aufgeladen und schon waren wir wieder auf dem Weg nach Erkheim zum
Can-Am Händler. Da fällt mir ein, dass ich den auch angerufen hatte, aber wegen Urlaub des Chefs
er keine Möglichkeit hätte, rauszukommen.
Auf jeden Fall waren wir um 12.05 Uhr beim Händler, wo ich schon wusste, der hat von 12 - 14 Uhr
Mittagspause. Klappt ja prima, hab ich mir so gedacht. Naja, es war noch jemand da.
Und da mir sowieso schon irgendwie alles egal war, konnte ich ja auch nicht drängen.

Mittag ist halt Mittag.

Um 13 Uhr kam aber doch Bewegung in die Sache und meine Biene stand in der Werkstatt.
Kurz nachgeschaut.
Wasser im Tank war die Diagnose. Ich habs mir schon gedacht.
Um nicht ein Buch zu schreiben, um 15 Uhr lief nach Reinigung des Tanks und Vergasers meine Maschine wieder
und war auf Probefahrt. Ich glücklich und hungrig und 75 Euro ärmer, was ich noch angemessen fand, für 2 Stunden
intensiver schrauberei.
Das Handy vom Werkstattleiter klingelt und ich höre, wie der Mechaniker erzählt, dass er stehengeblieben ist
und um Abschleppung bat.
ICH GLAUB, ICH BRECH ZUSAMMEN.
Zum Glück kam er aber dann doch noch auf vier Räder wieder zur Werkstatt und nimmt an, das noch
irgendwo ne Wasserblase war, die sich dann durch den Vergaser verabschiedet hat.
Gott sei Dank.
Ich starte meine Biene und was höre ich, ein ganz komisches surren.
NEEEEEIIIIIINNNNNN, was jetzt schon wieder.
Der Anlasser trennt nicht und läuft mit.
Spätestens jetzt war es gut, dass ich in der Werkstatt keinen Vorschlaghammer gefunden habe.
Ich glaub, ich hätt datt Ding vernichtet.
Nach mehrmaligem starten und ausmachen ging es aber dann, dass der Anlasser es sich doch überlegt hat,
mich endlich nach Hause zu lassen.
Nach gefühlten 3 Herzinfarkten, 20 sehr starken Pulsschwankungen, einmaligen Zerstörungsgedanken, war ich tatsächlich
mit 7 Stunden Verzögerung auf dem Weg nach Hause.
Immer wieder ein Ohr am Anlasser nach Pausen oder Tankstopps, ging es in gewohnter Fahrt nach Hause.

Und da war der Ort wieder.

Limburg an der Lahn, 180 km von daheim.

Da kam er.

Der Regen.

Ich ein kurzes DANKESCHÖN nach oben gebrüllt und mich auf 4 Stunden Regenfahrt gefreut.
Aber ich habs geschafft, um 3 Uhr morgens bin ich in die Garage, es kam nochmal ein wahnsinniger
Schauer runter, bevor ich nach oben ging. Gut, die Jacke hielt tatsächlich wasserdicht, nur rund ums Gehänge
wars durch und natürlich alles was unten aus der Regenhose schaut.
Ich meine nassen Sachen ausgezogen und aus dem Fenster geschaut.
Was hab ich verbrochen, das es genau jetzt aufhört zu regnen ?


So, das wars.

Ich danke allen, die dieses hier gelesen haben.

Rechtschreibfehler könnt ihr behalten


Ich danke der HUK, für einen super Service. Und das für 6 Euro im Jahr. Scheiss auf ADAC.
Ich danke der Firma Christian Thiel aus Memmingen fürs Abschleppen und aufmuntern.
Ich danke der Firma Heiss in Erkheim für eine schnelle, und ich finde, günstige Reparatur.  
www.moto-heiss.de

P.S.
Ach hab ich noch vergessen.
50 Stunden später hat mein Händler angerufen und gefragt, was denn war.
Wir haben gerade erst das Band abgehört.

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